| Kulturbegegnung und Kulturkonflikt Im (post-)kolonialen Kriminalroman Kriminalliteratur bietet seit längerem ein Forum für die Behandlung schon ,klassischer' postkolonialer Themen. So lassen sich die ProtagonistInnen vielfach als hybride Subjekte beschreiben, und die Suche nach ,historischer Wahrheit' bedarf einer anderen Substruktion als der einfachen Antithetik von Gut und Böse. Darüber hinaus sind die im Verschwinden begriffenen ehemals klar getrennten kolonialen Räume in postkolonialer Kriminalliteratur zwar solche des Kulturkonflikts; die ,liminalen' Räume, die Kontaktzonen, mutieren aber keineswegs ersatzweise zu idyllischen Orten: Vielmehr sind sie gegen Konflikte ebenso wenig gefeit. Kriminalliteratur ist daher ein ideales Labor für postkoloniale Narrative, die Elemente postmoderner Ästhetik mit einem starken Interesse an sozialen Ungleichgewichten verbinden. Michaela Holdenriedist Professorin für Neuere deutsche Literatur und Interkulturelle Germanistik am Deutschen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Barbara Korteist Professorin für Anglistik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Carlotta von Maltzanist Professor of German an der University of Stellenbosch, Südafrika. |