Kulturelle Identitätskonstruktionen in der Post-Suharto Zeit: Chinesischstämmige Indonesier zwischen Assimilation und Besinnung auf ihre Wurzeln
ISBN: 9783447190527
Platform/Publisher: JSTOR / Harrassowitz Verlag
Digital rights: Users: unlimited; Printing: chapter; Download: chapter
Subjects: Sociology;

Die chinesische Minderheit in Indonesien hatte in der Vergangenheit unter starkem Assimilationsdruck durch das Suharto-Regime zu leiden. Immer wieder kam es zu systematischen Verfolgungen, wobei die Ausschreitungen im Mai 1998 einen traurigen Hohepunkt in der jungsten Geschichte darstellten. Gleichzeitig ist hier jedoch auch ein Wendepunkt zu sehen: Mit der einsetzenden Demokratisierung nach Suhartos Rucktritt war es den chinesischstammigen Indonesiern wieder moglich, sich offentlich zu ihrem Chinesischsein zu bekennen. So wurden verschiedene Anthologien einer vermeintlich gar nicht mehr existenten chinesischsprachigen Literatur veroffentlicht und ein chinesisches Pressewesen entstand wieder neu. Die Studie untersucht anhand von zahlreichen Kurzgeschichten unterschiedlichster Autoren und Autorinnen sowie einer detaillierten Analyse des Pressewesens, in welcher Form die Minderheit ihre kulturelle Identitat neu verhandelt. Christine Winkelmann zeigt, dass es sich bei der vermeintlichen 'Ruckbesinnung' auf kulturelle Werte des Ursprungslands Chinas vielmehr um eine aktive Konstruktion einer chinesisch-indonesischen Identitat handelt, die nur im Kontext der historischen und sozialen Bedingungen verstanden werden kann. Damit gewahrt das Buch spannende Einblicke in das kulturelle Leben der Minderheit und zeichnet nach, wie in Anlehnung an neuere Erkenntnisse der 'Cultural Studies' Identitaten entworfen, verhandelt und festgelegt werden.

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