Jürgen Habermas und der Papst
ISBN: 9783839404119
Platform/Publisher: De Gruyter / transcript Verlag
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In der Gegenwartsgesellschaft dringe die Sprache des Marktes in alle Poren des Sozialen. Selbst unsere rationale Moral mit ihren reziproken Rechten und Pflichten sei dem merkantilen Vertragsprinzip nachgebildet. Darum bringt Habermas das Moralprinzip »Nächstenliebe« ins Spiel, das auch zentraler Gegenstand der ersten Enzyklika des neuen Pontifex ist, die weltweit hohe Aufmerksamkeit erregt. Habermas und der spätere Papst waren sich bei ihrem Zusammentreffen 2004 in der Gesellschaftsanalyse einig und auch darin, dass Gerechtigkeit hergestellt und darüber hinaus die Nächstenliebe angemahnt werden müsse. Unterschiedlich sehen beide allerdings die Rolle der Religion im säkularen Staat. Detlef Horster setzt sich in seinem Essay kritisch mit den beiden Positionen auseinander und fragt von einem sozialphilosophischen Standpunkt aus nach den Möglichkeiten und Grenzen religiöser Impulse für die Moral der Gegenwart. Rezension »Insgesamt bietet Horster eine reichhaltige Quelle zur Beschäftigung mit dem Verhältnis von Religion und säkularem Staat angesichts der Herausforderungen von rationalem Diskurs, Gerechtigkeit und Nächstenliebe. Mit der Rezeption der Habermas-Ratzinger-Debatte als Referenzgröße ist sein Buch für die notwendige kritisch-theoretische Diskussion über Deus Caritas est von unschätzbarem Wert.«Markus Raschke, Stimmen der Zeit, 8 (2008)»Ein exemplarischer Diskurs über Moral in der Gegenwartsgesellschaft!«Jens Walter, www.lehrerbibliothek.de, 8 (2007)»Das Buch ist wirklich gut.«Gert Scobel, 3sat buchzeit, 5 (2007)»Der auf trockene Belehrung durchweg verzichtende und flüssig geschriebene Essay [lässt sich] recht angenehm lesen. In der Sache verdient insbesondere die Zurückweisung der populären Rede vom allgemeinen Werteverfall Zustimmung, des weiteren die Klarstellung, dass es sich dabei oft nur um den Abfall mehr oder minder weiter Teile der Gesellschaft von vormals dominierender Lehre und Praxis einer bestimmten Glaubensrichtung, etwa der christlichen Großkirchen, handelt.«Horst Dreier, Süddeutsche Zeitung, 13.03.2007»Es zeigt sich, dass die Verhältnisbestimmung zwischen Glauben und Vernunft, zwischen den unabgegoltenen Gehalten religiöser Rede und der (vermeintlich?) nachmetaphysischen Philosophie noch lange nicht abgeschlossen und vielleicht auch auf Dauer gestellt ist. In diesem Sinne kann der Essay eine interessante Grundlage für die weitere fruchtbare Auseinandersetzung sein.«A. Bohmeyer, Zeitschrift für Theologie und Philosophie, 3 (2007)»Die Analysen von Detlef Horster [...] sind kurzweilig zu lesen. Der Autor vermag philosophisch komplexe Sachverhalte verständlich zu fokussieren.«Ingeborg Feige, neue caritas, 1 (2007)Besprochen in:ID, 52 (2006)KirchenZeitung für das Bistum Aachen, 2 (2007), Peter PappertHannoversche Allgemeine Zeitung, 13.04.2007, Karl-Ludwig Baaderreformierte presse, 4 (2007), Bernd Bergerfreiheit der wissenschaft, 2/6 (2008)WLA-online-Archiv, 48/1 (2009), Dietrich SchotteTheologische Rundschau, 75/2 (2010)


Detlef Horster lehrte in verschiedenen Funktionen an den Universitäten Utrecht (Niederlande), Kassel, Berlin (Humboldt-Universität), Port Elizabeth (Südafrika) und Zürich. Er war Visiting Fellow am »Institut für die Wissenschaft vom Menschen« in Wien und ist derzeit Professor für Sozialphilosophie an der Universität Hannover.

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