Erziehung bei Tisch
ISBN: 9783839406175
Platform/Publisher: De Gruyter / transcript Verlag
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Die gemeinsame Mahlzeit zählt zu den wichtigsten Alltagsritualen in Familien. Im Rahmen einer pädagogischen Ethnographie wird in diesem Buch zum einen verdeutlicht, wodurch sich die soziale Situation bei Tisch von Gewohnheiten oder Routinen abhebt und mit der Kategorie »Ritual« sinnvoll untersucht werden kann. Zum anderen zeigt die umfangreiche empirische Analyse, wie sich bei Tisch die Konstitution der Familie im Hinblick auf die Anerkennung von Autorität vollzieht. In Anlehnung an Pierre Bourdieus Konzept der sozialen Magie wird der Zusammenhang von symbolischer Praxis, pädagogischen Interaktionen und Autoritätsstrukturen rekonstruiert. Das Tischritual erweist sich als ein Mittel der familialen Differenzbearbeitung, dessen pädagogisches Potential bislang unterschätzt wurde.Die Studie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Analyse von Familienritualen und ist wegweisend für die Erforschung pädagogischer Interaktionsformen. Rezension »Audehm schafft es durch ihre genauen Fallbeschreibungen, die vielschichtigen und sich überlappenden Handlungsfelder herauszuarbeiten und liefert somit vorzügliches Grundmaterial für eine Theorie der Praxis.«Nikolai Wojtko, journal culinaire, 5 (2007)»Audehms Einführung in die Analyse von Familienritualen macht [...] deutlich, wie schützenswert und pädagogisch produktiv gemeinsam zelebrierte Tischrituale in Familien im besten Fall sein können.«Florian Kessler, Süddeutsche Zeitung, 11.12.2007»Ein wesentliches Verdienst der Forschungsarbeit dürfte [...] sein, Formen und die Praxis von Tischritualen >nicht als erstarrte, stereotype Vollzugspraxen festgefrorener Gemeinschaften (darzustellen), sondern als flexible und anpassungsfähige kollektive Handlungskomplexe, in denen die Familien ihre Differenzen aufführen< - und zu bewältigen versuchen.Das Buch ist deshalb nicht nur für die anthropologische und Ritualforschung von Bedeutung, sondern auch für die erziehungswissenschaftliche, wie auch für die pädagogische Praxis in der familiären und institutionellen Erziehung.«Jos Schnurer, www.socialnet.de, 12 (2007)»Das Buch von Kathrin Audehm ist sicher nicht nur für Bourdieu-Interessierte lesenswert.«Christiane Deibl, Erziehungswissenschaftliche Revue, 2 (2009)»Obwohl die Probandenzahl gering ist und der Feldzugang eine homogene Untersuchungsgruppe erwarten ließ, bietet die Studie interessantes Material, das den Alltagsbegriff hinsichtlich der täglichen Wiederbegegnung mit eingeschliffenen Bahnen ernst nimmt.«Thorsten Benkel, Soziologische Revue, 34 (2011)Besprochen in:IAKE.Mitteilungen, 16 (2008), Andrea FennerEichstätter Familien-Prisma, Winter 2008/2009, Elena Reinhard-Kovalevawww.liturgieundalltag.de, 07.09.2009DGE info, 2 (2010)Schultheater, 49 (2022)


Kathrin Audehm (Prof. Dr.), geb. 1968, lehrt Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Bildung und Heterogenität am Department Erziehungs- und Sozialwissenschaften der Universität zu Köln. Ihre Forschungsschwerpunkte sind ethnographische Bildungs- und Sozialisationsforschung, pädagogische Anthropologie, performative Praktiken und Machtverhältnisse im pädagogischen Feld, interdisziplinäre Ritual-, Gesten- und Geschlechterforschung.

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